Das postthrombotische Syndrom (PTS) ist eine häufige Folge einer tiefen Becken-Beinvenenthrombose. Die Symptome können im Laufe der Zeit kommen und gehen, aber das PTS ist ein chronischer, lebenslanger Zustand. Ein schweres PTS kann zu schmerzhaften venösen Geschwüren oder Wunden an den Beinen führen, die schwer zu behandeln sind und häufig wiederkehren.
Die Ursache liegt darin, dass das venöse Blut aufgrund des Rückstromhindernisses im Gewebe sich zurückstaut und somit durch Zunahme des Gewebedrucks der Haut es zu Rissen und mit der Zeit auch zu schwer heilbaren Geschwüren kommt.
Bei konservativer Behandlung mit Antikoagulation und medizinischen Kompressionsstrümpfen entwickeln mehr als die Hälfte der Patienten mit einer akuten tiefen Becken-Beinvenen-Thrombose ein postthrombotisches Syndrom. Aufgrund der deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität ist die Prävention des postthrombotischen Syndroms ein wichtiges Behandlungsziel unserer Klinik.
Bei konservativer Behandlung mit Antikoagulation und medizinischen Kompressionsstrümpfen entwickeln mehr als die Hälfte der Patienten mit einer akuten tiefen Becken-Beinvenen-Thrombose ein postthrombotisches Syndrom.
Aufgrund der deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität ist die Prävention des postthrombotischen Syndroms ein wichtiges Behandlungsziel unserer Klinik.
Zu den Symptomen gehören Geschwüre, chronische Beinschmerzen, Schwellungen und Rötungen.
Im Laufe der Zeit kann PTS die Mobilität einer Person beeinträchtigen.
Das postthrombotische Syndrom kann klinisch diagnostiziert werden, d. h. es sind keine speziellen Untersuchungen erforderlich, wenn die Anzeichen, Symptome und die Krankengeschichte mit der Erkrankung übereinstimmen. Eine Ultraschalluntersuchung Ihrer Beine gehört in jedem Fall zur Routine.
In manchen Fällen wird durch Sie ein Fragebogen ausgefüllt, aus der eine Skala hervorgeht (Villalta Score). Anhand dieser Skala wird der Schweregrad der Anzeichen und Symptome bewertet, die Sie haben. Wenn Sie einen Wert von 15 oder mehr haben, bedeutet dies, dass Sie mit einem schweren PTS zu tun haben.
Im klinischen Alltag ist die konservative Therapie des PTS mittels Kompressionsstrümpfen grundsätzlich die Therapie der Wahl.
Die Evidenzlage zur Effektivität der Kompressionstherapie ist in Abhängigkeit des klinischen Ausprägungsgrads jedoch unterschiedlich.
Minimal-invasive (endovaskuläre) Wiederöffnung (Rekanalisierung) thrombotisch verschlossener Beckenvenen
Bei Patienten ohne eine ausreichende klinische Besserung der Beschwerdesymptomatik und des Krankheitsbildes wird in unserer Klinik in selektionierten Fällen die minimalinvasive Wiederöffnung (Rekanalisierung) der verschlossenen Beckenvenen mit hierfür geeigneten venösen Stents angeboten.
Die Entwicklung neuer minimalinvasiver Techniken und Materialien hat maßgeblich dazu beigetragen, dass zugrundeliegende komplexe Venenverschlüsse in Abhängigkeit der vorliegenden anatomischen Betroffenheit der Venen erfolgreich wiederöffnet (rekanalisiert) werden können.
Hybrid-Operation
Die Ergebnisse im Langzeitverlauf sind umso besser, wenn die Stentimplantation in der Beckenvene begrenzt bleibt. Eine Involvierung der gemeinsamen Oberschenkelvene unterhalb des Leistenbandes kann aufgrund der mechanischen Knickbildung in sitzender oder kniender Position zu einem frühzeitigen thrombotischen Wiederverschluss führen.Bei zusätzlicher Betroffenheit der gemeinsamen Oberschenkelvene von einem thrombotischem Verschluss sind die Ergebnisse einer Hybrid-Operation deutlich besser.
Bei der Hybrid-Operation wird der Abschnitt der verschlossenen Vene unterhalb des Leistenbandes durch einen chirurgischen Eingriff wiederöffnet. Hierbei erfolgt die Ausschälung des Pfropfens und die Erweiterung der Vene mit einer Flickennaht. In gleicher Sitzung erfolgt die Stentimplantation der verschlossenen Beckenvene.
Die Nachsorge nach einer Wiederöffnung der Beckenvenen mit oder ohne chirurgische Ausschälung des Pfropfens der gemeinsamen Oberschenkelvene umfasst eine regelmäßige Ultraschallkontrolle. Dies kann sowohl heimatnah in einer Angiologie/Phlebologie-Praxis als auch in unserer Klinik durchgeführt werden. Änderungen des Blutflusses können Hinweise auf drohenden Wiederverschluss geben, so dass frühzeitig reagiert werden kann.
Zudem ist das Tragen der Kompressionsstrümpfe konsequent fortzuführen, um den Rückstrom des venösen Blutes zu fördern und somit die Offenheit der Stents zusätzlich zu unterstützen. Des weiteren ist die Fortführung der blutverdünnenden Begleitmedikation von großer Bedeutung für die Offenheit der wiederöffneten Venen.