Femoraliskatheter bzw. 3-in-1-Katheter, Ischiadicuskatheter: Ein Femoraliskatheter wird in unserer Klinik regelmäßig z.B. bei Kniegelenkoperationen (ggf. auch in Kombination mit einem Ischiadicuskatheter) vor der Vollnarkose angelegt. Bei kleinen Eingriffen im Bereich des Unterschenkels oder Fußes kann die Anlage eines Ischiadicuskatheteres eine gute Ergänzung (oder sogar Alternative) zur Vollnarkose darstellen.
Dazu wird unter sonographischr Kontrolle mittels Ultraschallgerät der Nerv, der den entsprechenden Bereich der unteren Extremität versorgt, durch Einspritzen eines örtlichen Betäubungsmittels blockiert. Um den entsprechenden Nerv exakt aufzusuchen, verwendet Ihr Narkosearzt einen sogenannten Nervenstimulator, der mit der Injektionsnadel verbunden wird und schwache elektrische Impulse aussendet. Diese Impulse stimulieren den zu betäubenden Nerv und lösen so unwillkürliche Muskelzuckungen aus, die die korrekte Lage der Injektionsnadel anzeigen.Durch den Schmerzkathter wird in der Phase nach der Operation eine sehr gute Schmerzlinderung ermöglicht, z.B. wenn das neue Kniegelenk schon nach kurzer Zeit von Krankengymnasten oder in den darauf folgenden Tagen mit einer Motor-Bewegungsschiene bewegt werden soll. Eine frühzeitige Bewegung des Gelenks verhindert die sonst drohende Zurückbildung der beteiligten Muskeln, sowie der Gelenkkapsel und beugt, wie alle Mobilisierungsmaßnahmen, Thrombosen vor. Der Katheter wird für gewöhnlich bis zum dritten Tag nach der Operation regelmäßig mit einem örtlichen Betäubungsmittel bedient und dann schmerzlos entfernt. Wichtig ist, dass der Patient nach Gabe des Betäubungsmittels in den Katheter wegen einer vorübergehenden Beinschwäche einige Stunden nicht selbstständig aufstehen darf.
Die Regionalanästhesie im Bereich der Extremitäten ist ein sehr sicheres Verfahren zur Schmerzausschaltung während und nach der Operation. Wie bei jeder Anästhesiemethode gibt es gelegentlich Komplikationen, die aber meist nur vorübergehender Natur sind. Bleibende Schäden, z.B. Lähmungen, als Folge von Blutergüssen oder Nervenverletzungen sind ebenfalls sehr selten. Blutergüsse bilden sich in aller Regel schnell von selbst zurück. Schwere Zwischenfälle, z.B. Herz-Kreislauf- bzw. Atemstillstand, sind äußerst selten. Sie können durch Unverträglichkeitsreaktionen auf die verwendeten Medikamente oder versehentliches Einspritzen des Lokalanästhetikums in ein Blutgefäß ausgelöst werden.
Gegen die modernen örtlichen Betäubungsmittel sind nur wenige Menschen allergisch. Der Arzt frägt im Rahmen des Narkosevorgesprächs nach bekannten Allergien.
Wird ein Gefäß verletzt, was trotz sorgfältigstem Vorgehen nicht vermeidbar ist, kann sich ein kleiner Bluterguss bilden. Bei normaler Blutgerinnungbilden sich Blutergüsse in der Regel schnell zurück. Um Blutgerinnungsstörungen ausschließen zu können wird vor der Plexusanästhesie die Blutgerinnung im Labor untersucht. Gerinnungshemmende Medikamente müssen in der Regel rechtzeitig nach ärztlicher Anweisung vor der Operation abgesetzt werden.
Bei sorgfältigem Vorgehen sind Verletzungen von Nerven extrem selten. Das Verfahren darf nur am wachen Patienten angewendet werden, damit das Berühren eines Nervs mit der Nadelspitze sofort bemerkt wird.
Auf der Haut jedes Menschen lebt eine Vielzahl von Bakterien. Jeder Einstich durch die Haut birgt ein gewisses Risiko für eine Infektion. Um dies zu verhindern, desinfiziert der Arzt den Bereich der Einstichstelle vor der Punktion sorgfältig und arbeitet nur mit sterilen Materialien.
Sollte die Wirkung der Regionalanästhesie nicht ausreichen, um Sie schmerzfrei operieren zu können, oder sollten andere Komplikationen auftreten, ist ein Übergang zur Allgemeinanästhesie in der Regel jederzeit möglich. Bitte informieren Sie sich im entsprechenden Abschnitt "Allgemeinanästhesie".