Atemprobleme werden bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen beobachtet, da die Atemwege bei Kindern sehr empfindlich reagieren. Es ist besonders wichtig, dass das Kind infektfrei ist. Dies schließt auch Fieber, Schnupfen und insbesondere Husten mit ein. Bei einem erkälteten Kind ist die Gefahr, dass sich ein krampfhafter Verschluss der Atemwege (Laryngospasmus, Bronchospasmus) ausbildet, sehr viel größer. Sollte Ihr Kind einen akuten Infekt oder eine Erkältung haben, informieren Sie bitte die Ambulanz der Kinderchirurgie telefonisch vor dem Aufnahme- oder Operationstag davon. Darüber hinaus bestehen bei Kindern die gleichen Komplikationsmöglichkeiten wie bei Erwachsenen.
Kinder werden so lange wie möglich in der Obhut ihrer Eltern belassen. Es ist üblich, etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Narkose ein Beruhigungsmittel (Prämedikation) zu verabreichen. Dieses kann je nach Situation als Saft getrunken, als Tablette geschluckt oder auch rektal gegeben werden. Diese Prämedikation macht Ihr Kind schläfrig. Gehen Sie bitte ganz natürlich und ungezwungen mit Ihrem Kind um und versuchen Sie, Ihre eigenen Ängste möglichst vom Kind fern zu halten.
Ihr Kind wird bei geplanten Operationen in der Regel vor der Einschleusung in den eigentlichen Operationsbereich zunächst in den Kinder-Aufwachraum gebracht. Sie dürfen Ihr Kind gerne dorthin begleiten und bei ihm bleiben. Der Narkosearzt wird das Kind dann dort abholen und zum Operationssaal bringen. Ihre Begleitung in den OP-Saal ist aus organisatorischen Gründen leider nicht möglich, da Sie dort andere Patienten oder auch den OP-Ablauf stören könnten und wir unsere gesamte Aufmerksamkeit der sicheren Narkoseführung Ihres Kindes widmen möchten. In der Regel können Sie Ihr Kind bereits kurz nach der Operation im Kinder-Aufwachraum wieder mit betreuen. In seltenen Fällen ist Ihre Anwesenheit im Aufwachraum wegen interner Abläufe (medizinische Maßnahmen bei anderen Patienten) nicht möglich. Wir bitten Sie dann um Ihr Verständnis und werden das Zusammentreffen mit Ihrem Kind so schnell wie möglich realisieren.
Auch bei Kindern ist ein intravenöser Zugang aus Sicherheitsgründen zwingend notwendig. Wenn der Zugang nicht schon vorher gelegt worden ist, geschieht dies meist vor der Einleitung der Narkose. Ein erfahrenes Team von Ärzten und Fachpflegepersonal wird diesen Vorgang sicher und für Ihr Kind schonend durchführen.
Falls eine Regionalanästhesie in Frage kommt, wird Sie Ihr Anästhesist darüber informieren. Bei bestimmten Eingriffen kann zusätzlich zur Narkose eine Nervenblockade zur Schmerztherapie durchgeführt werden. Dieses bietet sich bei Operationen an Penis (Peniswurzelblock, Kaudalanästhesie), bei Hoden- und Leistenoperationen oder anderen Baucheingriffen an (Kaudalanästhesie, Ilioinguinalisblockade, TAP Block, Rectusscheidenblockade). Die Nervenblockade erfolgt, wenn ihr Kind bereits in Narkose schläft. Es spürt also nichts von der Punktion. Vorteile dieser zusätzlichen Nervenblockade sind eine geringere Dosierung von Narkosemitteln während der Operation und eine mehrere Stunden andauernde Schmerzfreiheit nach der Operation.