Klinik für
Thoraxchirurgie

Medizinische Schwerpunkte
Pleuraempyem und Lungenabszess

Eine Lungenentzündung (Pneumonie) ist eine schwere Infektion des Lungengewebes. Meist sind Bakterien auslösend, aber auch Viren oder Pilze können eine Pneumonie verursachen. Eine Lungenentzündung wird mit Antibiotika behandelt. Selten entstehen Komplikationen. Dazu zählen das Pleuraempyem und der Lungenabszess. Bei einem Pleuraempyem überschreitet die Lungenentzündung das Lungengewebe und es sammelt sich Eiter zwischen Lunge und Rippen. Beim Lungenabszess bildet sich eine Eiterhöhle innerhalb des Lungengewebes.

Die beiden Erkrankungen können verwechselt werden. Um sie voneinander zu unterscheiden, ist eine Computertomographie der Lunge und des Brustkorbes wegweisend (CT-Thorax). Die Unterscheidung ist bedeutsam, weil die beiden Erkrankungen unterschiedlich behandelt werden. Darüber hinaus kann eine Lungenspiegelung erforderlich sein (Bronchoskopie), um die verursachenden Mikroben zu identifizieren. Manchmal wird auch Flüssigkeit mit einer Nadel zwischen den Rippen abgezogen, um sie im Labor zu untersuchen.

Ein Lungenabszess wird in der Regel mit Antibiotika behandelt, die über einen längeren Zeitraum gegeben werden. Beim Pleuraempyem ist hingegen ein operativer Eingriff erforderlich, denn Antibiotika können die Erreger außerhalb der Lunge schlecht erreichen. Durch eine längere Zeit bestehende Eiteransammlung im Brustkorb, kann die zarte Lunge schrumpfen (Verschwartung). Dies kann zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Atmung führen. Wir versuchen daher zu einem möglichst frühen Zeitpunkt durch einen minimalinvasiven Eingriff den Eiter aus dem Brustkorb zu saugen (Frühdekortikation). Nur im Fall einer bereits eingetretenen Schrumpfung der Lunge, muss ein Schnitt zwischen den Rippen erfolgen, um die Lunge wieder zu entfesseln (offene Dekortikation).