Klinik für
Neurologie und klinische Neurophysiologie

Botulinumtoxin-Behandlung
Hemispasmus facialis

Der Blepharospasmus ist vom Hemispasmus facialis / Spasmus hemifacialis abzugrenzen, der keine Dystonie darstellt, sondern auf eine Störung des Nervus facialis oder seines Kerngebiets zurückzuführen ist, in der Regel einseitig auftritt, und zu tonischen (konstanten) oder klonischen (wiederholten) Kontraktionen aller vom Nervus facialis versorgten Muskeln einer Gesichtshälfte (äußere Ringmuskulatur am Auge, Stirnmuskel, Muskulatur am Mundwinkel, oberflächliche Halsmuskulatur) führt.

Es kann zunächst ein medikamentöser Therapieversuch mit Carbamacepin unternommen werden, der in Bezug auf Effektivität und Nebenwirkungen jedoch der Injektionsbehandlung unterlegen ist.

Die Ergebnisse der Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin sind bei ca. 95 Prozent überzeugend.

Die Injektionsbehandlung entspricht im Wesentlichen der des Blepharospasmus, zum Teil mit Einbeziehen des Stirnmuskels, der Muskulatur am Mundwinkel und der oberflächlichen Muskulatur am Hals (Platysma).

Mögliche Nebenwirkungen entsprechen denen der Behandlung des Blepharospasmus. Ein hängender Mundwinkel kann auch auftreten.

Wie alle durch Botulinumtoxin verursachten Wirkungen sind auch die Nebenwirkungen komplett reversibel, meistens sogar viel schneller.

Bei Therapieresistenz kann eine neurovaskuläre Dekompression erwogen werden.