Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirurgie

Proktologie
Tumoren des Enddarms (Rektum)

Im Unterschied zum Dickdarm ist der Enddarm mit einer Länge von 12 bis 15 cm deutlich kürzer. Seine besondere Bedeutung liegt in der Steuerung der Stuhlentleerung (Defäkation), die im Wesentlichen durch einen komplexen Schließmuskelapparat (Sphinkter) gesteuert wird.

Mastdarmtumoren im unteren Anteil können durch eine einfache körperliche Untersuchung (Austastung mit dem Finger) festgestellt werden. Die Symptomatik entspricht der oben genannten (Kolon).

Ein Verlust der Stuhlhaltefunktion ist für Patienten sehr belastend (Stuhlinkontinenz). Daher sind moderne Operationsverfahren danach ausgerichtet, die Stuhlhaltefunktion zu bewahren.

In unserer Klinik wird unter anderem das besonders schonende und funktionserhaltende Operationsverfahren der TME nach HEALD (totale mesorektale Exzision) durchgeführt. Die Frage, ob ein künstlicher Ausgang, entweder permanent oder vorübergehend (als „Schutz-Stoma“) angelegt werden muss, richtet sich nach klaren chirurgischen Regeln, z.B. wie fortgeschritten der Tumor ist und welche Nähe zum Schließmuskel besteht.

Ist ein künstlicher Darmausgang nicht zu vermeiden, so bieten wir schon im Vorfeld eine engmaschige Betreuung an (Stomatherapie), die nach der Operation fortgeführt wird. Behandlungsverfahren, die einer Operation vorgeschaltet sind (neoadjuvante Radiochemotherapie), finden zunehmende Verbreitung, um die Ergebnisse der Mastdarmoperation zu verbessern.

Je nach Ausprägung des Mastdarmkrebses kann nach den Empfehlungen der Deutschen Krebsgesellschaft eine zusätzliche Chemo- oder Strahlentherapie erforderlich sein, deren Besonderheiten mit unseren Patienten ausführlich besprochen werden (Vor- und Nachbehandlung).